Stundensatz berechnen

Welchen Stundensatz soll ich für meine Dienstleistung nehmen?

Hast du dir diese Frage auch schon gestellt?

Im Folgenden gebe ich dir eine Orientierung, wie du deinen Stundensatz berechnen kannst.

Warum soll ich meinen Stundensatz berechnen?

Warum kann ich nicht einfach schauen, was die anderen für einen Stundensatz verwenden?

Du kannst dich an dem Stundensatz der anderen orientieren.
Aber du musst auch von dem Stundensatz leben können bzw. wissen, wie viel du arbeiten musst, um davon leben zu können.

Die Hauptgrundlage für die Berechnung des Stundensatzes liegt in deinen fixen Kosten (z.b. Miete, Unterhaltskosten, Betriebsausgaben, …). Und diese können sich erheblich von denen der anderen unterscheiden.

Auch hängt es davon ab, wie viel Stunden du arbeiten möchtest / kannst.

Stundensatz berechnen

Ich berechne hier den Stundensatz in 4 Schritten.

Ermittlung der Gesamtkosten für das ganze Jahr

Erstelle eine Übersicht über deine privaten und geschäftlichen Ausgaben pro Jahr.

Private Ausgaben

Zu den privaten Ausgaben zählen z. B. 

  • Wohnkosten (Miete, Nebenkosten)
  • Soziale Absicherung (Versicherungen, Altersvorsorge)
  • Sonstige Verpflichtungen (private Kredite, Sparpläne)
  • Mobilitätskosten (KFZ, öffentliche Verkehrsmittel)
  • Lebensunterhalt (Lebensmittel, Drogerie)
  • Rücklagen (Krankheit)
  • Sonderausgaben (Weihnachten, Geburtstage)
  • Einkommensteuer
  • sonstige variable Kosten (Kleidung, Freizeitaktivitäten, Telefon, Reparaturen)
Betriebliche Ausgaben

Zu den Betriebsausgaben zählen z. B. 

  • Betriebs- / Geschäftsausstattung
  • Werbung
  • Fortbildung
  • Versicherungen

Verfügbare Arbeitszeit pro Jahr

Wie viele abrechenbare Stunden kannst du pro Jahr arbeiten?

Im ersten Schritt musst du berechnen, wie viele Tage du arbeiten kannst:

Jährliche Kalendertage (365 Tage)
– Wochenenden (52 × 2 = 104 Tage)
– Feiertage
– Urlaubstage
– Krankheitstage
– Fortbildungen
– Businesstage (Arbeit für dein Business)
– „Puffertage“ für Ungeplantes
= Arbeitstage pro Jahr

Nun stellt sich noch die Frage, wie viele Stunden du pro Tag arbeiten willst / kannst. Außerdem ist noch zu berücksichtigen, dass du nicht die gesamte Zeit an den Kunden abrechnen kannst.

Arbeitstage pro Jahr × Stunden pro Tag
– nicht-abrechenbare Zeiten
= (theoretisch) abrechenbare Stunden

Mindest-Stundensatz

Wenn du nun deine Gesamtkosten pro Jahr durch deine abrechenbaren Stunden teilst, erhältst du deinen Mindest-Stundensatz (netto).

Stundensatz

Mit dem Mindest-Stundensatz deckst du lediglich alle Kosten. Aber du möchtest ja auch Gewinn machen. Außerdem musst du deinen Gewinn noch versteuern.

Daher musst du anschließend den Mindest-Stundensatz noch um einen Puffer (z. B. 30 %) erhöhen.

Mindest-Stundensatz
+ Puffer
= Netto-Stundensatz

+ 19 % Umsatzsteuer
= Brutto-Stundensatz

Weitere Einflussfaktoren

Neben dem Mindest-Stundensatz hängt dein Stundensatz auch von folgenden Faktoren ab:

  • Stundensatz der Konkurrenz
  • Was sind die Kunden bereit zu zahlen?
  • Möchte ich einen Puffer haben, um den Kunden Rabatte anbieten zu können? Oder auch, um Stundenpakete günstiger anbieten zu können?
  • Welche Expertise habe ich? Stehe ich erst ganz am Anfang und habe noch wenig Erfahrung, oder bin ich bereits Experte? 

 

Fragen oder Anmerkungen? Hinterlasse mir gerne ein Kommentar.

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