Was hat es mit dem Kontenrahmen auf sich?

Der Kontenrahmen ist ein Verzeichnis aller Konten der Buchführung, mit dem diese verbindlich sortiert und den einzelnen Klassen zugeordnet werden. Außerdem dient er als Vorlage für die Aufstellung eines konkreten Kontenplans.

Welche Kontenrahmen gibt es?

Bevor man mit seiner Buchhaltung beginnt, muss festgelegt werden, welcher Kontenrahmen verwendet werden soll.
Man unterscheidet zwischen:

  • Einzelhandelskontenrahmen (EKR)
  • Großhandelskontenrahmen/Handelsunternehmenskontenrahmen
  • Handwerks-Kontenrahmen
  • Gemeinschaftskontenrahmen (GKR)
  • Industriekontenrahmen (IKR)
  • Kontenrahmen für Branchen
  • DATEV-Kontenrahmen (SKR)

DATEV-Kontenrahmen

Es gibt z. B. folgende DATEV-Kontenrahmen:

  • SKR 03 (Prozessgliederungsprinzip)
  • SKR 04 (Abschlussgliederungsprinzip)
  • SKR 14 (Land- u. Forstwirtschaft)
  • SKR 45 (Pflege)
  • SKR 49 (Verein)
  • SKR 70 (Hotel- u. Gaststätten)
  • SKR 80 (Zahnärzte)
  • SKR 81 (Ärzte)

Vorteil der Standardkontenrahmen (SKR) von DATEV

Die Standardkontenrahmen sind übertragbar, wodurch eine einheitliche Verbuchung der Geschäftsvorfälle in einzelnen Unternehmen ermöglicht wird. Der Vorteil dabei ist, dass die Arbeit / Zusammenarbeit mit dem Steuerberater erleichtert wird und die Abschlüsse zügig erstellt werden können.

Von den Standardkontenrahmen SKR 03 und SKR 04 hast du vielleicht schon gehört, da diese in fast allen Software-Lösungen zur Buchhaltung hinterlegt sind.

Bei DATEV kann man sich den vollständigen SKR kostenlos als PDF herunterladen, im DATEV-Shop.

    Aufbau des Kontenrahmens

    Es gibt verschiedene Ordnungssysteme für Kontenrahmen.

    Da der SKR 03 und SKR04 am geläufigsten ist, konzentriere ich mich hier auf diese beiden.

      SKR 03

      Der SKR 03 ist nach dem Prozessgliederungsprinzip aufgebaut. Dabei werden besonders die betrieblichen Abläufe berücksichtigt. Somit orientiert er sich am Geschäftsablauf deines Unternehmens.

      Die Gliederung sieht folgendermaßen aus:

      0: Anlage- und Kapitalkonten
      1: Finanz- und Privatkonten
      2: Abgrenzungskonten
      3: Wareneingangs- und Bestandskonten
      4: Betriebliche Aufwendungen
      7: Bestände an Erzeugnissen
      8: Erlöskonten
      9: Vortrags- und statistische Konten

      Den ganzen, ausführlichen SKR 03 findest du u. a. bei DATEV.

        SKR 04

        Der SKR 04 ist nach dem Abschlussprinzip aufgebaut. Das heißt, dass er sich am Aufbau des handelsrechtlichen Jahresabschlusses orientiert.

        Die Gliederung sieht folgendermaßen aus:

        0: Anlagevermögen
        1: Umlaufvermögen
        2: Eigenkapitalkonten
        3: Fremdkapitalkonten
        4: Betriebliche Erträge
        5 und 6: Betriebliche Aufwendungen
        7: Weitere Erträge und Aufwendungen
        9: Vortrags- und statistische Konten

        Auch den ausführlichen SKR 04 findest du u. a. bei DATEV.

          Was ist nun noch ein Kontenplan?

          Der Kontenplan ist der auf dein Unternehmen zugeschnittener Kontenrahmen. I. d. R. wird er auf Basis der Standardkontenrahmen erstellt und enthält alle für deine Buchhaltung relevanten Konten.

          Hierfür wählst du den für dich passenden Kontenrahmen aus. 
          Anschließend wählst du die Konten aus, die du tatsächlich benötigst.
          Außerdem kannst du noch neue, eigene Konten anlegen und die Kontobezeichnungen anpassen.

          In vielen Buchhaltungssoftwares ist dies kein Problem.
          Aber es gibt auch Programme, bei denen es z. B. nicht möglich ist, individuelle Konten anzulegen. Ein Beispiel ist hier lexoffice. 

          Besonderheit bei lexoffice

          Auch bei lexoffice hast du die Möglichkeit, dich zwischen SKR 03 und SKR 04 zu entscheiden.
          Allerdings ist in lexoffice nicht der vollständige SKR 03 bzw. SKR 04 hinterlegt. D. h., dass nicht alle im DATEV-SKR angegebenen Konten in lexoffice ausgewählt werden können. 
          Außerdem ist es nicht möglich, eigene, individuelle Konten zu erstellen.

          Fragen oder Anmerkungen? Hinterlasse mir gerne ein Kommentar.

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