Factoring

Es dauert ewig, bis deine Kunden deine Rechnungen begleichen?

Vielleicht ist dann Factoring eine Lösung für dich, um deine Liquidität zu sichern?

Definition

Beim Factoring verkaufst du deine offenen Forderungen an ein Factoringinstitut (Factor). 

Der Factor zahlt dir sofort einen Großteil der offenen Rechnungen, meist so ca. 85 % der Gesamtsumme.

Arten

Es gibt verschiedene Arten von Factoring. Abhängig vom Umfang entstehen auch unterschiedliche Kosten.

  • Echtes Factoring:
    Beim echten Factoring trägt der Factor das komplette Ausfallrisiko. D. h., dass du dein Geld auch bekommst, wenn dein Kunde nicht zahlt.
  • Unechtes Factoring:
    Dagegen trägst du das Ausfallrisiko beim unechten Factoring.
  • Offenes Factoring:
    Hierbei wird dein Kunde darüber informiert, dass du die Forderung an den Factor verkauft hast.
  • Stilles Factoring:
    Dagegen erfährt beim stillen Factoring dein Kunde nicht, dass du die Forderung verkauft hast.
  • Full-Service-Factoring:
    Dieses hat den größten Umfang und Service. Hiermit schützt du dich vor Forderungsausfällen, aber auch das Debitorenmanagement und Mahnwesen ist hier enthalten.
  • Inhouse Factoring:
    Hier verkaufst du zwar deine Forderungen, aber das Debitorenmanagement und Mahnwesen musst du selber übernehmen.
  • Ausschnittsfactoring:
    Dabei verkaufst du nicht alle deine offenen Forderungen an den Factor, sondern nur die Forderungen von bestimmten Kunden.

Voraussetzungen

Abhängig vom Factor unterscheiden sich die Voraussetzungen.

Die Voraussetzungen hängen u. a. von folgenden Faktoren ab:

  • Wie lange gibt es dein Unternehmen schon?
  • Höhe deines Umsatzes
  • Umfang der zu verkaufenden Forderungen
  • Laufzeit der Forderungen
  • Bonitätsprüfung

Vorteile

Welche Vorteile bietet dir der Verkauf deiner Forderungen?

  • Liquidität:
    Unabhängig von der Länge des Zahlungszieles erhältst du zeitnah das Geld deiner offenen Rechnungen
  • Zahlungsausfälle:
    Abhängig von der Art des Factoring bist du auch vor Zahlungsausfällen deines Kunden geschützt und bekommst sicher einen Großteil deiner Rechnung
  • Bonität:
    Dadurch, dass du dein Geld schnell bekommst, hast du mehr Eigenkapital zur Verfügung, was sich u. a. auf deine Bonität positiv auswirkt.
    Du kannst dadurch womöglich aber auch schneller deine Lieferanten bezahlen (und evtl. hier von Skonti profitieren).
  • Debitorenmanagement und Mahnwesen:
    Der Factor nimmt dir, abhängig von der Art des Factoring, die Bonitätsprüfung, das Mahnwesen und mögliche Inkasso ab, wodurch du dir Zeit und Nerven sparst.

Nachteile

Aber natürlich gibt es auch Nachteile.

  • Kosten:
    Die Dienstleistung kostet natürlich.
  • Branche:
    Abhängig von der Branche, in der du tätig bist, kann es schwierig sein, einen Factor zu finden. 
  • Abhängig vom Kundenstamm:
    I. d. R. sichern Factoringunternehmen nur B2B-Geschäfte ab.
    Wenn du also überwiegend oder nur Privatpersonen als Kunden hast, wirst du sehr schwer einen Factor finden.

Kosten

Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie deinen individuellen Voraussetzungen, aber auch der Art des Factorings.

Z. B. kostet

  • das echte mehr als das unechte
  • das stille i. d. R. mehr als das offene
  • das Full-Service-Factoring mehr als das Inhousefactoring. 

Vergleiche am besten verschieden Unternehmen und schau genau, welche Gebühren und in welcher Höhe diese auf dich zukommen.

Die Kosten berechnen sich zum einen aus einem fixen Prozentsatz der Forderungen (kalkuliere gerne mit 2,5 %) und evtl. weiteren Pauschalen für zusätzliche Dienstleistungen.

Factoringunternehmen

Es gibt Banken, die als zusätzliche Leistung Factoring anbieten (Factoring-Bank), oder auf Factoring spezialisierte Dienstleister.

Bei der Entscheidung solltest du darauf achten, dass der Dienstleister die Erlaubnis der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) hat, da es sich um eine erlaubnispflichtige Finanzdienstleistung handelt. Die BaFin hat hierzu auch ein Merkblatt.

Fragen oder Anmerkungen? Hinterlasse mir gerne ein Kommentar.

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